Erdarbeiten und Bodenplatte – Der Hausbau beginnt

Der Bauantrag ist da und nun kann der Hausbau endlich starten. Zu mindestens theoretisch. Denn laut Vertrag hat Helma 6 Wochen, nach Vorliegen sämtlicher Unterlagen, Zeit für den Baustart. Die vereinbarte Bauzeit beginnt ebenfalls erst dann. In unserem Fall konnte Helma die 6 Wochen leider nicht ganz einhalten. Der Baustart und somit auch die Erdarbeiten haben sich um eine Woche verzögert. Aber sei es drum.

  1. Voraussetzungen für die Erdarbeiten
  2. Beginn der Erdarbeiten
  3. Die Bodenplatte wird gegossen – Der erste große Aufreger

Voraussetzungen für die Erdarbeiten

Zu Beginn standen bei bestem Wetter die Erdarbeiten an. In der Bau- und Leistungsbeschreibung von Helma wird ein planebenes Grundstücksterrain vorausgesetzt. Dabei werden maximal 30 cm Mutterboden abgetragen und seitlich auf dem Grundstück gelagert.

Nach unseren Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis, kommen in der Regel beim Bodenaushub immer Extrakosten auf die Bauherren zu. Diese können ein großes Loch in die Finanzierung reißen. Bei der Finanzierungsplanung sollte daher ein ausreichend großer Puffer eingeplant werden. Ein Bodengutachten verhindert hier zusätzlich große Überraschungen. Es wird auch von Helma vorausgesetzt. Für Beauftragung ist der Bauherr zuständig. Die Kosten fallen ebenfalls zu lasten des Bauherrn an.

Bei unserem Bodengutachten wurde an einer Stelle ein nicht vollständiger tragfähiger Boden analysiert. D. h., dass an dieser Stelle der Boden weit über dem normalen Aushub von ca. 40-60 cm abgetragen werden musste. In unserem Fall ca. 180 cm auf einer größeren Fläche.

Damit verbunden ist natürlich auch eine größere Menge an Erdaushub der abgefahren werden muss. Solch eine Menge an Erde kann nur schwer auf dem Grundstück gelagert werden. Es sei denn, dass Grundstück ist ausreichend groß. Dann kann man daraus einen natürlichen Sichtschutz oder evtl. einen Rodelhügel für den Winter anlegen. 😉

Beginn der Erdarbeiten

Im Vorfeld konnte nicht genau abgeschätzt werden wie viel Erde zusätzlich abgetragen werden muss. Daher waren die Kosten hierfür auch nur schwer abschätzbar. Um die Kosten ein wenig zu drücken, haben wir die Abfuhr der Erde über ein ortsansässiges Entsorgungsunternehmen beauftragt und nicht über Helma bzw. den Erdbauer. Der Nachteil hiervon ist, dass die Koordination zwischen Aushub und Abfuhr an dem Bauherr hängen bleibt. Mit einigen Telefonaten hat dies aber alles in allem gut geklappt.

Zunächst wurde damit begonnen die Grube an der problematischen Stelle großzügig auszuheben. Anhand der Beschaffenheit des Sandes hat sich zum Glück gezeigt, dass nicht die vollständige Baugrube auf dieser Tiefe ausgehoben und anschließend wieder verdichtet werden musste. Betroffen war ungefähr eine Fläche von 2×2 Meter und einer Tiefe von ca. 150 cm. Die restliche Baugrube wurde ungefähr in einer Tiefe von 50 cm ausgehoben, dann wurden die Entwässerungsleitungen eingebracht und anschließend mit hellem Füllkies verdichtet. Eine Verdichtungsnachweis wurde von dem Erdbauer erstellt. Beim Aushub des Bodens kam auch allerhand verbuddelter Müll wie z.B. alte Flaschen oder Rohre zum Vorschein.

Zum Abschluss der Bodenarbeiten wurden die etwa 80 cm tiefen Streifenfundamente ausgehoben. Zwischen dem vorbereiteten Boden und der Bodenplatte wurde eine etwa 5 cm dicke Sauberkeitsschicht aus Magerbeton eingebaut. Die Erdarbeiten waren innerhalb von 3 Tagen abgeschlossen.

Grundsätzlich kann man sagen das die Erdbauer schnell und aus unserer Sicht gründlich gearbeitet haben. Einziger Kritikpunkt war aus unserer Sicht, dass für das Verdichten zu viel Erde geliefert wurde, die anschließend wieder gegen Extrakosten abgefahren wurde.

Wir haben uns aus Kostengründen entschlossen den Graben für die Medien (Zu – und Abwasser, Strom, Telekom) entweder selbst zu graben oder an eine lokale Firma abzugeben.

  • Bagger beim Bodenaushub

    Bagger beim Bodenaushub

  • Bagger beim Bodenaushub

    Bagger beim Bodenaushub

  • Kipplaster beim Sand abladen

    Kipplaster beim Sand abladen

  • Boden verdichten mit Rüttelplatte

    Boden verdichten mit Rüttelplatte

  • Frostschütze mit Gebäudeentwässerung

    Frostschütze mit Gebäudeentwässerung

  • Sauberkeitsschicht

    Sauberkeitsschicht


Die Bodenplatte wird gegossen – Der erste große Aufreger

Wenige Tage später sollte die Bodenplatte noch vor dem Wochenende gegossen. Wegen einer Brückensperrung im Nachbarort wurde uns mitgeteilt, dass der Betonbauer die Bodenplatte aber erst in der nächsten Woche gießen kann. Zähneknirschend haben wir diesen Umstand akzeptiert, obwohl uns das als Ausrede nicht ganz nachvollziehbar war, da unsere Baustelle auch über andere Strecken erreichbar wäre.

Aber sei es drum. Innerhalb eines Tages wurde die Bodenplatte dann gegossen. Einige Tage später kam es dann zu dem nächsten Aufreger. Bei der Besichtigung der Baustelle haben wir gesehen, dass die Porotonziegel gerade geliefert und auf der neuen Bodenplatte abgestellt wurden.

Dies hätte allerdings erst einige Tage später erfolgen dürfen. Laut Aussage unseres externen Baubetreuers sind nach 3 Tagen ca. 35% der zugesicherten Druckfestigkeit und erst dann mit ca. 50% seiner Tragfähigkeit zu belasten. Auf Anraten des Baubetreuers haben wir den Vorfall bei Helma angezeigt und uns schriftlich von der Statikabteilung bestätigen lassen, dass keine Schäden an der Bodenplatte aufgetreten sind.

Bodenplatte
Frisch gegossene Bodenplatte

17 Antworten auf „Erdarbeiten und Bodenplatte – Der Hausbau beginnt“

  1. Wir haben ein paar Erdarbeiten für unseren Hausbau geplant. Gut zu wissen dass mindesten 30 cm vom Mutterboden abgetragen werden müssen. Ich werde das in die Kalkulationen mit einberechnen.

  2. Sehr interessant mehr über Ihren Hausbau zu erfahren können. Wir möchten in einem Jahr auch ein Haus bauen lassen und diese Erfahrungen werden uns bei dem Bau helfen. Die Fotos von den Erdarbeiten mag ich. Sie meinen, dass die Erdarbeiten bei bestem Wetter ausgeführt wurden. Also, der Boden soll am besten trocken sein?

    1. Hi,
      also ein wenig Regen sollte für die Erdarbeiten nicht problematisch sein. Da der Boden aber in der Regel noch verdichtet wird, kann dies bei stärkerem Regen hingegen schon problematisch werden, gerade wenn der Boden sehr lehmhaltig ist.

      VG

  3. Jedes Haus braucht ja gute Erdarbeiten. Wir bauen unser erstes Haus und organisieren die Transporte, die die Erde weg machen können. Wir wollen einen Keller im Haus und daher müssen wir viel Erde weg bringen.

  4. Vielen Dank für den Beitrag zu Erdarbeiten und Bodenplatte. Mein Onkel baut gerade selbst und bereitet den Boden mit dem Hydraulikhammer vor, da noch ein alter Betonboden auf dem Grundstück liegt. Gut zu wissen, dass man für den Bodenaushub ein größeres finanzielles Polster planen sollte, da es hier oft zu außerplanmäßigen Kosten kommt.

  5. Gut zu wissen, dass in der Regel beim Bodenaushub immer Extrakosten auf die Bauherren zukommen. Bei unseren Abbrucharbeiten war es auch so gewesen damals. Heftig, dass bei euch ein nicht vollständig tragfähiger Boden analysiert wurde.

  6. Vielen Dank für den Beitrag zu euren Erdarbeiten und Bodenplatte. Mein Bruder möchte ein eigenes Haus bauen und steckt gerade in der Anfangsphase der Planung. Gut zu wissen, dass man Geld sparen kann, wenn man die Abfuhr der ausgehobenen Erde über einen regionalen Entsorger organisiert.

  7. Danke, dass Sie diesen Blog über Erdarbeiten mit anderen teilen. Ich denke über den Bau eines neuen Hauses nach. Ich habe nicht viel Erfahrung mit Bau- oder Erdarbeiten, daher werden dieser Blog und die Einstellung von Fachleuten hilfreich sein, wenn ich mit dem Bau eines Hauses beginne.

  8. Vielen Dank für den Beitrag zu Erdarbeiten und Bodenplatte. Meine Tante möchte bald mit dem Hausbau beginnen und freut sich bereits auf den Erdbau. Gut zu wissen, dass für den Hausbau erst einmal Mutterboden abgetragen werden muss.

  9. Es ist völlig richtig, dass die Tragfähigkeit einer neuen Bodenplatte nicht zu früh in zu hohem Maße ausgelastet werden sollte. Auch wir möchten in unserer Bäckerei ein neues Bodensystem einrichten lassen. Besonders wichtig ist uns dabei, dass dieses wasserdicht ist, da mit kleinen Arbeitsunfällen praktisch ständig gerechnet werden muss.

  10. Vielen Dank für den Einblick in den Ablauf der Erdarbeiten. Wir sind sehr gespannt, wie viele Wochen sie in unserem Fall beanspruchen werden. Noch wissen wir nicht genau, mit welchen Extrakosten wir rechnen können. Vielleicht hilft uns das demnächst anstehende Beratungsgespräch weiter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.