Innenausbau beim Neubau – Teil 1 (Elektro, Sanitär und Trockenbau)

Das Dach ist drauf und die Fenster sind drin. Nun stand der Innenausbau bei unserem Neubau an. Dieser umfasst im ersten Teil die Gewerke Elektro, Sanitär und Trockenbau. Die Gewerke wechseln sich dabei immer wieder ab. Daher ist die Koordination durch den Bauleiter sehr wichtig.

  1. Elektroinstallation – Kabelsalat im Rohbau
  2. Sanitär – Es wird warm im Haus
  3. Trockenbau – Verkleidung der Sanitäranlagen

1. Elektroinstallation – Kabelsalat im Rohbau

Mit der Elektrofirma hatten wir zunächst ein Vorgespräch bei der Firma vor Ort. Meist findet die Planung und Durchsprache aber auch direkt auf der Baustelle statt. Hierbei wird genau definiert wo jeder Lichtschalter und wo jede Steckdose platziert werden soll. Im Vorfeld ist es daher ratsam, wenn sich Bauherren schon einmal überlegen, wo zukünftig die Lampen angebracht und an-bzw. ausgeschaltet werden sollen.

Wir haben im Vorfeld unseren Grundriss ausgedruckt und die Anzahl der Steckdosen (Einzel-, Doppel-, Drei- oder Vierfachsteckdose) bzw. Lampen eingezeichnet. Danach haben wir überlegt von wo aus wir die verschiedenen Lampen an und ausschalten wollen. Uns hat es geholfen, bestimmte Szenarien durchzugehen. Ein Szenarium wäre z.B.:

  • Ich komme nach Hause
  • mache das Licht im Flur an
  • gehe zum Wohnzimmer
  • mache das Licht im Flur wieder aus
  • ich mache das Licht im Wohnzimmer an und
  • setze mich auf die Couch

Je nachdem ergibt sich dann eine andere elektrische Schaltung (z.B. Einfach-, Kreuz oder Wechselschaltung).

Der Helma Vertriebsmitarbeiter hatte uns vor der Vertragsunterschrift daraufhin hingewiesen, dass die Anzahl an Steckdosen im Helma-Standard nicht ausreichen wird. Wir haben daher bei der Finanzierung einen etwas großzügigen finanziellen Puffer eingeplant. Die zusätzliche Anzahl an Steckdosen sollte nicht zu knapp gewählt werden. Die Kosten für eine weitere Steckdose halten sich in Grenzen. Später ist es wesentlich aufwendiger und teurer die Wand aufzustemmen, ein Kabel zu ziehen, neu zu verputzen und anschließend zu streichen.

  • Elektroverkabelung

    Elektroverkabelung
  • Elektroverkabelung

    Elektroverkabelung im Kinderzimmer
  • Elektroverkabelung

    Elektroverkabelung im Schlafzimmer

Andere Lichtschalter oder Temperatur-Raumregler, die vom Helma-Standard abweichen, können die Kosten schnell nach oben treiben. Wir haben uns für die Standard Lichtschalter entschieden und nur anderen Raumregler genommen. Wenn uns die Standard Schalter nicht mehr gefallen, dann bestellen wir im Internet andere Abdeckungen und tauschen diese aus. Weitere Extras wie beispielsweise die Vorbereitung für eine Gegensprechanlage oder eine Dachkastenbeleuchtung, zusätzliche Außensteckdosen oder -lampen halten sich hingegen preislich im Rahmen. Alles in allem muss man für den Termin etwas mehr Zeit einplanen. Wir waren ca. 3h bei der Firma vor Ort. Uns wurde gesagt, dass andere Kunden aber auch schon 5h dort verbracht haben.

Die eigentlichen Arbeiten haben dann in der 5 Kalenderwoche begonnen und haben ca. 1 Woche gedauert. Laut der Elektrofirma hat Helma den konkreten Starttermin etwas kurzfristig übermittelt. Trotzdem wurden die Arbeiten pünktlich und sauber abgeschlossen.

2. Sanitär – Es wird warm im Haus

Das zweite Gewerk für den Innenausbau war Sanitär- und Heizungsinstallation. Auch hier stand zunächst ein Planungs-Treffen mit der Sanitärfirma an. Das Treffen fand aber bereits im letzten Jahr auf der Baustelle statt, als die Rohbauphase noch nicht abgeschlossen.

Für uns schien die Planung der Sanitäranlagen zunächst klar zu sein, da alles in dem Grundriss von Helma eingezeichnet wurde. Wir hatten uns daher auch keine großen Gedanken gemacht. Als dann aber der Mitarbeiter der Sanitärfirma kam, waren doch noch einige Punkte zu klären. Zum Beispiel Wo soll die Waschmaschine stehen und in welche Richtung soll die Tür aufgehen? Dies ist wichtig da das Abflussrohr für die Waschmaschine an der entsprechenden Wand angebracht werden muss. Den Standort der Waschmaschine hatten wir bereits bei der Bemusterung geplant. Einige Bauherren wünschen auch noch ein zusätzliches Waschbecken im HWR. Dies muss natürlich auch definiert werden.

Im Gästebad ging es dann weiter mit der Position des Handtuchtrockners. Dieser wird bei Bädern mit einer Dusche empfohlen, um eine Raumtemperatur von 24 Grad zu erreichen. Wichtig ist es darauf zu achten, dass die Tür nicht später evtl. gegen schlägt. Eine zusätzliche Steckdose wird für den Handtuchtrockner auch noch benötigt. Die genaue Position der Steckdose bespricht man mit dem Elektriker (s. unten). In den Duschen muss die Höhe der Mischbatterie sowie die Lage des Duschabflusses definiert werden. Je nachdem ob im neuen Haus eine freistehende oder Eckbadewanne geplant wird, müssen Ablauf und Zuleitungen positioniert werden. Über die Position und Abstand der Toiletten zur Wand, mussten wir uns ebenfalls Gedanken machen.

Heizkreisverteiler für Fussbodenheizung

In der Küche müssen der Abfluss und die Zuleitungen geplant werden. Von Vorteil ist es, wenn schon ein Küchenplan vorliegt andernfalls müssen diese grob positioniert werden. Wir haben vor unsere aktuelle Küche mitzunehmen. Wir haben aber leider keinen Küchenplan mehr. Also mussten wir die Entfernung von der Wand und vom Boden manuell messen und als Skizze an die Sanitärfirma schicken.

Sofern ein Außenwasserhahn geplant ist, wird ebenfalls die Position an der Außenwand definiert. Die Planung war damit erst einmal abgeschlossen. Die Firma hat mit den Arbeiten kurz nach der Elektrofirma in der Kalenderwoche 7 begonnen.

3. Trockenbau – Verkleidung der Sanitäranlagen

Als nächstes war das Gewerk „Trockenbau“ an der Reihe. Bei der Besichtigung unseres Rohbaus ist uns im oberen Bad aufgefallen, dass Kniestock noch eine weitere Steinmauer gestellt werden sollte. Dies schien uns ein wenig merkwürdig, da dort in der Regel eine Wand in Trockenbauweise gestellt wird. Also haben wir unseren Baubetreuer darauf hingewiesen. Er hat uns nach Rücksprache bestätigt, dass es sich um einen Fehler in der Grundrisszeichnung handelte. Der Bauleiter hat den Trockenbauer dann darüber informiert. Da die Sanitärfirma aber zeitgleich die Spülung für die Toilette anbauen wollte, kam es zu leichten Koordinierungsproblemen. Der Hausbau ist nun ja schon ein wenig vorangeschritten und man schon die ein oder andere Hürde gemeistert. Daher haben wir dies aber entspannt zur Kenntnis genommen. Als wir am Wochenende gucken waren, stand auch schon die Unterkonstruktion für die Trockenwand und die Spülung wurde auch befestigt.

Unsere Innenwände wurden in Massivbauweise erstellt. Daher werden hier keine Trockenwände erstellt. Es werden somit lediglich die Decken und die Zwischenwand vor dem Kniestock mit Gipskartonplatten verkleidet. Zusätzliche Ablagefächer in der Dusche oder bei der Badewanne werden direkt mit dem Trockenbauer besprochen. Die Arbeiten haben in der ersten Phase ca. 1 Woche gedauert.

7 Antworten auf „Innenausbau beim Neubau – Teil 1 (Elektro, Sanitär und Trockenbau)“

  1. Danke für den Artikel über Innenausbau. Wir bauen unser erstes Haus und versuchen so viel wie möglich selber zu machen. Leider kenne ich mich mit Trockenbau nicht aus. Das will ich machen lassen, damit es richtig gemacht wird.

  2. Die Elektroinstallation sind ja einer der technischsten Bereiche des Hausbauens. Man muss vorsichtig damit umgehen. Wir wollen vieles selber bei unserem Neubau machen, um Geld zu sparen. Jedoch wir lassen die Elektroanlagen installieren. Dann ist es richtig gemacht.

  3. Ich denke darüber nach, ein Haus zu bauen. Vielen Dank für die Beratung zu elektrischen Installationen. Ich werde ein Elektrounternehmen beauftragen, mir bei der Elektroinstallation für das Haus, das ich bauen möchte, zu helfen.

  4. Wir haben uns am Anfang des Jahres auch für einen Neubau in Kirchbichl entschlossen und sobald der Innenausbau stand, war es so weit sich um die Gewerke Elektro, Sanitär und Trockenbau zu kümmern. Die Elektriker waren für die Installation der ganzen Kabel zuständig und wir haben uns auch zusammengesetzt, um alles genau zu definieren. Wenn man sein eigenes Haus baut kann man alles so planen wie man es sich vorstellt und mir hat es wirklich Spaß gemacht. Wir hatten damals nicht so viel Zeit uns um den Bau zu kümmern, aber die Koordination wurde von dem Bauleiter übernommen. Nur wenn es nötig war wichtige Entscheidungen zu treffen, haben wir uns getroffen und vor Ort geplant. Nach der Elektroverkabelung ging es dann mit der Heizungsinstallation und dem Trockenbau weiter. Unser Haus ist vor kurzem fertig geworden und es fehlen nur noch Kleinigkeiten, die mein Mann oft selbst übernimmt.

  5. Das Thema Elektroinstallationen interessiert mich schon seit Längerem. Ich bin immer auf der Suche nach neuen und interessanten Artikeln und Blogs zu diesem Thema. Es ist super, dass ich diesen Blog gefunden habe. Hier findet man echt viele hilfreiche Informationen.

  6. Es ist nicht gut, dass Sie keine Bitumenabdichtungsbahnen gemacht haben.
    Denn es gibt bei einer Bodenplatte auch eine Kälte die auf Wärme trifft. Resultierend daraus entseht Dampfdiffusion.
    Da es die Bodenplatte ist, schweißt man keine Dampfdiffusionsoffene Bahnen, sondern Bahnen mit einer Aluminium/Glasfaser einlage, die den Dampf(Gas) zurück hält. Also Dampfdiffusionsgeschlossene Bahnen verwenden.

    Eines sollte man immer beachten. Kälte sucht Wärme und Wärme findet Kälte. Zwischen diesen 2 zuständen entsteht je nach Temperatur (Winter/Sommer) feuchtigkeit. Was auch normal ist. Durch Sommerzeit und Winterzeit regelt sich dieser zustand von selbst.
    Der Dampf wandert.

    Fazit: Häuser die darauf verzichtet haben, haben erst mal die ersten 10-20 Jahre keine probleme, aber dann… kommt eines aufs andere. Sie fangen an zu riechen, an den Ecken können flecke entstehen…, risse im Estrich entstehen leichter usw….
    Energetisch gesehen muss mehr geheizt werden.

    Nach Ihren Bildern zu urteilen, haben Sie die Kabeln und Leitungen direkt auf dem Beton verlegen lassen. Daher gehe ich davon aus, dass Sie die Bodenplatte innen nicht geschweißt haben.
    Den Firmen ist es egal was in ein paar Jahren ist. Die sind dann außen vor.
    Aber Sie haben ein schönes Bautagebuch-Blog gemacht, dadurch fällt so manches auf.

    1. Vielen Dank für die Rückmeldung. Die Bilder täuschen etwas. Diese stammen aus der oberen Etage. Auf der Bodenplatte wurden Bitumenabdichtungsbahnen verlegt. Wir haben für unseren kompletten Bau einen Bausachverständigen vom Bauherren Schutzbund beauftragt. Dieser hat den kompletten Bau überwacht. Dies ist jedem zu empfehlen, der ein Haus bauen lässt.

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